Wie kommt es dass sich Geld an die Spitze der Pyramide gesetzt hat? Laut Pawlows Bedürfnispyramide befindet sich dort „Selbstverwirklichung“. Man kann sich seine Wünsche mit Hilfe von Geld eher verwirklichen als ohne, dass sollte klar sein, aber verwirklicht man sich mit Hilfe des Geldes auch selbst? Braucht man es dafür überhaupt? Ist das Leben, welches man für sich will, abhängig von Geld?
Geld erfüllt seinen Zweck. Es ist ein Mittel. Es ist kein Selbstzweck. Es ist leblos. Vertauscht man Mittel und Zweck kehrt man das Leben um. Man ersetzt das LebensSpiel und die Freude am Tanz der Vielfalt durch ein GeldCasino, durch ein Monopol(y), dessen einziger Zweck darin besteht am meisten Geld anzusammeln und sich mit Materie zu berauschen. Einmal verdreht schlägt das falsche Spiel groteske Wellen über den Erdball. Dieser ist Rund damit sich die Denkrichtung ändert, könnte man denken. Doch verläuft sich so manche Gesellschaft im Zoo und sieht vor lauter Stäben nicht…
Der Panther
Im Jardin des Plantes, Paris
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.
(Rainer Maria Rilke)
Ein Gedanke zu “Geld & Zweck”