Ehrgeiz

Ehrgeiz ist der schnellste Weg ins System.

Schaut man sich das Wort „Ehrgeiz“ etymologisch an, geht es auf Ehre und Gier zurück. Seit dem 18. Jahrhundert wird unterschieden zwischen dem „falschen“ und dem „gesunden“ Ehrgeiz. Bei ersterem handelt es sich laut Wikipedia darum, permanent auf der Suche nach Anerkennung zu sein, beim „gesunden“ Ehrgeiz hingegen sei das Interesse an der Sache größer als der Wunsch bzw. die Gier nach Anerkennung. Luther, der sich eingehend mit dem Phänomen „Ehrgeiz“ befasst hat, hält es für „die größte Sünde“ überhaupt, ein „subtiles Gift“ und eine „Seuche“, denn wenn der Mensch die eigene Ehre suche, handele er nicht zum Wohl seines Nächsten. Er geht so weit zu sagen, Ehrgeiz sei die zentrale Ursache allen Unglücks und Unfriedens auf Erden.

Es ist gut, wenn wir unser Bestes geben. Es ist schlecht, wenn wir überall der Beste sein wollen. Ehrgeiz ist meist mit ebenso großem Perfektionismus verbunden, der seine Wurzeln – wie so vieles – in der Kindheit hat, wenn wir uns zum Beispiel Liebe und Zuneigung durch Leistung „erkaufen“ mussten. Wahrscheinlich ist es mit dem Perfektionismus wie mit einer Droge: Es kommt auf den Anwendungsbereich und die Dosierung an, ob sie gut oder schädlich ist. Wie bei so vielem führt der gesunde Weg durch die Mitte.

Überall 100 Prozent zu geben, bedeutet auch, dass man sich den Raum zur Improvisation und zu spontanem, kreativem Handeln nimmt.
Spontaneität und Kreativität als Gegenpole zu übertriebenem Ehrgeiz und Perfektionsstreben lassen sich üben, und über mehr Improvisation verringert sich automatisch der Anteil des Ehrgeizes, so dass sich ganz langsam mehr Ausgewogenheit einstellt. (hier weiter dazu)

 

Ehrgeiz erlaubt dem Ego sich durch seine Leistung hervorzuheben. Dieser Akt erlaubt es dem gespielten Selbst sich in der Arbeitswelt zu „behaupten“. Ein ziemlich mühsamer Akt, mit dem sich ungeheuer viele Menschen identifizieren.

Kennt ihr solche Situationen, in denen ihr euch mit Freunden wiederfindet, die aber plötzlich auch eure Arbeitskollegen sind? Die Arbeit wirft plötzlich ein anderes Licht auf diese Menschen und ihr seid euch nicht sicher, ob ihr diesen Menschen immer noch kennt. Wie bewertet man das neue Verhalten des Freundes? 

 

Ist es in dem einen Bereich die blinde Besinnung auf ökonomische Interesses, die man verurteilt…

Ist es in dem anderen Bereich das Ego, was sich ermächtigt und durch Ehrgeiz sich  Prestige erschafft…

 

Bleibt es steht´s die richtige Art & Weise, nach der man sucht,…

Bleibt es die Menschlichkeit, welche sich durch Freundschaft und Fairness auszeichnet,…

auf die man hofft.

 

Was stirbt zuletzt?

 

 

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