Dorian

Gray – man kennt dieses Buch. Man kennt auch Oscar Wilde. Vom hören und sagen mindestens. Was den meisten nicht bewusst ist: Er hat ein weiteres unglaubliches kleines aber prächtiges Werk verfasst. Um genauer zu werden ein Essay. Um konkret zu sein: „Der Sozialismus und die Seele des Menschen“. Und ja, das hat wirklich dieser Autor verfasst! 😉 .. Ende des 19. Jhd´s.

Darin finden sich herausgehobene Stellen.

Wie,

„Das eigentliche Ziel ist der Versuch und Aufbau der Gesellschaft auf einer Grundlage, die die Armut unmöglich macht.“

Das schafft der Kapitalismus nicht. Also ist er recht unbrauchbar. Zumindest für das Gemeinwohl. „Wohlstand“ ? Wohlstandsökonomie? Zumindest eine „Wohlfühlökonomie“ ist mit dieser Grundlage anscheinend nicht vereinbar.

„Der Sozialismus ist lediglich darum von Wert, weil er zum Individualismus führt.“

Was ist für Wilde Sozialismus?

Privateigentum wurde überführt und verallgemeinert. „Der Besitz von Privateigentum ist sehr oft äusserst entsittlichend, und das ist natürlich eine der Ursachen, warum der Sozialismus die Einrichtung abschaffen will. Das Privateigentum ist wirklich in der Tat eine Last.

„Das Eigentum hat nicht nur Pflichten, sondern so viele Pflichten, dass es eine Last ist, viel davon zu besitzen.“

Privateigentum wird in eine öffentlich rechtliche Institution verwandelt und die Genossenschaft setzt sich an die Stelle der Konkurrenz. Somit würde der eigentliche Charakter der Gesellschaft entstehen – ein gesunder Organismus, in dem jedem Glied der Gemeinschaft das materielle Wohlergehen gesichert wird. „Jedes Mitglied der Gesellschaft wird an der allgemeinen Wohlfahrt und dem Gedeihen der Gesellschaft teilhaben,…“ Wilde weiter: „Es gibt in der Tat dem Leben seine rechte Grundlage und seine rechte Umgebung.“

Was meint Wilde mit Individualismus?

„Für die volle Entfaltung des Lebens zum höchsten Grad seiner Vollendung tut noch etwas mehr not. Was not tut, ist der „Individualismus“.

„Aber die besten unter den Armen sind niemals dankbar.“

Diese Armen sind “ undankbar, unzufrieden, unbotmäßig und aufsässig“ – „sie haben ganz recht so zu sein. Sie fühlen, dass die Wohltätigkeit eine lächerlich ungenügende Art der Rückerstattung ist…“

„Nur in freiwilligen Vereinigungen ist der Mensch schön.“

Wie schön!

„Die Anerkennung des Privateigentums hat in der Tat den Individualismus geschädigt und verdunkelt, indem es den Menschen verwechselte mit dem, was er besitzt. Es hat den Individualismus völlig in die Irre geführt. Es hat ihm Gewinn, nicht Wachstum zum Ziel gemacht. So dass der Mensch dachte, die Hauptsache sei zu haben, und nicht wusste, dass es die Hauptsache ist, zu sein.

„Die wahre Vollkommenheit des Menschen liegt nicht in dem, was er hat, sondern in dem, was er ist.“

„Nach der Abschaffung des Privateigentums werden wir also den wahren, schönen, gesunden Individualismus haben. Niemand wird sein Leben damit vergeuden, dass er Sachen und Sachwerte anhäuft. Man wird leben. Leben – es gibt nichts Selteneres in der Welt (!!!). Die meisten Leute existieren, weiter nichts.“ (!)

„Die meisten Persönlichkeiten waren genötigt, Empörer zu sein. Ihre halbe Kraft hat die Reibung mit der Außenwelt verbraucht.“ (siehe Adorno – Das Seinde vs Das Nicht-Seiende)

Die Nuance der vollkommenen Persönlichkeit ist nicht Empörung, sondern Friede.

„Sie wird etwas Wunderbares sein – die eigentliche Persönlichkeit des Menschen – wenn sie sich uns zeigen wird. Sie wird in natürlicher und einfacher Art wachsen, wie eine Blume, oder wie ein Baum wächst. Sie wird nicht im Streit liegen. Sie wird nie argumentieren oder disputieren. Sie wird nichts in der Welt beweisen. Sie wird alles wissen. Und doch keinen Wissenschaftsbetrieb kennen. Sie wird weise sein. Ihr Wert wird nicht mit materiellen Dingen messbar sein. Sie wird nichts haben. und wird doch alles haben, und soviel man ihr auch nimmt, soie hat noch immer, so reich ist sie. Sie wird sich nicht immer um andere kümmern oder von ihnen verlangen, sie sollten ebenso sein wie sie selbst. Sie wird sie lieben, wei sie anders sind. Und doch, während sie sich um andre nicht kümmert, wird sie allen helfen, wie etwas Schönes uns hilft, indem es ist, wie es ist. Die Persönlichkeit des Menschen wird sehr wundervoll sein. Sie wird so wundervoll sein, wie die Persönlichkeit eines Kindes.“ (Oscar Wilde)

„Wenn Jesus von den Armen spricht, meint er einfach Persönlichkeiten, gerade wie er, wenn er von den Reichen spricht, einfach Leute meint, die ihre Persönlichkeit nicht ausgebildet haben.

 

„Es gibt nur eine Klasse in der Gemeinschaft, die mehr ans Geld denkt, als die Reichen, und das sind die Armen.

„Jesus also sagt, dass der Mensch seine Vollendung erreicht: nicht durch das, was er hat, nicht einmal durch das, was er tut, sondern ganz und gar durch das, was er ist.“

Die Welt hasst die Individualität. Aber das soll nicht kümmern. Was die Leute von einem Menschen sagen, ändert den Menschen nicht. Er ist, was er ist. Die öffentliche Meinung hat keinerlei Wert…Und schließlich kann ein Mensch selbst im Gefängnis völlig frei sein.“

Alle Arten, regieren zu wollen, sind verkehrt.

„Zum Individualismus also werden wir durch den Sozialismus kommen. Es liegt in der Natur der Sache, dass der Staat das Regieren ganz und gar sein lassen muss. Grosse Hoffnungen setzte man einst auf die Demokratie; aber Demokratie bedeutet lediglich, dass das Volk durch das Volk für das Volk niedergeknüppelt wird. Jede autoritäre Gewalt ist ganz entwürdigend. Sie entwürdigt die, die sie ausüber, und ebenso die, über die sie ausgeübt wird. Die Autorität die die Menschen dazu bringt, sich zu nivellieren und anzupassen, erzeugt unter uns eine sehr rohe Art satter Barbarei.

„Der Staat hat das Nützliche zu tun. Das Individuum hat das Schöne zu tun.“

„Der Mensch ist zu etwas Besserem da, als Schmutz zu entfernen. Alle Arbeit dieser Art müsste von einer Maschine besorgt werden. Und ich zweifle nicht, dass es so kommen wird.“

Jetzt verdrängt die Maschine den Menschen. Unter richtigen Zuständen wird sie ihm dienen.

 

Ein Kunstwerk ist einziges Ergebnis eines einzigen Temperamentes. Seine Schönheit entspringt der Tatsache, dass der Künstler ist, was er ist. Es hat nichts mit der Tatsache zu tun, dass andere brauchen, was sie brauchen.

 

Die Kunst ist die intensivste Art Individualismus, die die Welt kennt.

 

Die Kunst aber dürfte nie populär sein wollen. Das Publikum müsste versuchen, künstlerisch zu werden.

 

In England sind die Künste am besten daran, an denen das Publikum kein interesse nimmt.

„Die Lyrik ist ein Beispiels für das, was ich meine. Wir haben in England eine Lyrik voller Schönheit haben können, weil das Publikum sie nicht liest und daher auch nicht beeinflusst. Im Fall des Dramas, im Fall des Shakespeares ist es ganz offenbar, dass das Publikum in Wirklichkeit weder die Schönheiten noch die Schwächen seiner Stücke sieht.“

Tatsächlich benutzt das Publikum die Klassiker eines Landes als Mittel, den Fortschritt der Kunst zu hindern.

„Sie degradieren die Klassiker zu Autoritäten. Sie benutzen sie als Knüppel, um den freien Ausdruck der Schönheit in neuen Formen zu hindern.“

„Alle Ausdrücke, die man auf ein Kunstwerk anwendet, vorausgesetzt, dass man sie vernünftig anwendet, beziehen sich entweder auf seinen Stil, oder auf seinen Gegenstand oder auf beides zugleich. Gegenstand bedingt das Temperament des Künstlers. Wenn der Stil die Schönheit des Materials erkennen lässt, ist das Kunstwerk gesund.“

In der Tat ist der populäre Roman, den das Publikum gesund nennt, immer ein durchaus ungesundes Produkt; und was das Publikum einen ungesunden Roman nennt, ist immer ein schönes und gesundes Kunstwerk.

 

Der Künstler ist nie dekadent. Er drückt alles aus.

„Er steht jenseits seines Gegenstandes und bringt durch ihn unvergleichliche und künstlerische Wirkungen hervor. Einen Künstler dekadent zu nennen, weil er die Dekadenz als Gegenstand behandelt, ist ebenso albern, als wenn einer Shakespeare verrückt nennen wollte, weil er den >König Lear< geschrieben hat.“

Der Journalismus und seine Tyrannei kommt daher, dass das Publikum eine unersättliche Neugier hat, alles zu wissen, es sei denn das Wissenswerte.

😀

In England hat der Journalismus absolute Freiheit, und der Künstler wird völlig beschränkt.

 

Das Kunstwerk muss den Betrachter überwältigen: der Betrachter darf nicht das Kunstwerk überwältigen.

!

Ein wahrer Künstler nimmt keinerlei Notiz vom Publikum. Das Publikum existiert nicht für ihn.

 

Die Regierungsform, die für den Künstler am geeignetsten ist, ist: überhaupt keine Regierung.

 

Ein praktischer Plan ist entweder ein Plan, der bereits besteht, oder ein Plan, der unter den bestehenden Verhältnissen durchgeführt werden könnte.

!!!

Der Individualismus kommt in der Tat mit gar keinen Forderungen und Ansprüchen zum Menschen. Er kommt natürlich und unvermeidlich aus dem Menschen heraus.

!!!!!

Entwicklung ist das Gesetz des Lebens, und es gibt keine Entwicklung, die nicht zum Individualismus führt.

 

Selbstsucht heisst nicht: so leben, wie man zu leben wünscht; sie heisst: von andern verlangen, so zu leben, wie man zu leben wünscht.

 

Jedes Mitgefühl ist schön, aber Mitleid ist die niedrigste Form.

 

Christus machte keinen Versuch, die Gesellschaft neu aufzubauen, und daher konnte der Individualismus, den er dem Menschen predigte, nur durch Leiden oder in Einsamkeit erreicht werden.

„Es war notwendig, dass das Leiden als Form der Selbstverwirklichung hingestellt wurde. Selbst jetzt ist an manchen Punkten der Welt die Botschaft Christi notwendig.“

„Die Freude ist es, die den Individualismus der Zukunft zur Entwicklung bringen wird.“

Denn wonach der Mensch gesucht hat, das ist wahrhaftig nicht Leiden und nicht Lust, sondern einfach Leben.

„Lust ist das Siegel der Natur, ihr Zeichen der Zustimmung.“

„Wenn der Mensch glücklich ist, dann ist er in Harmonie mit sich selbst und seiner Umgebung.“ (!!!:)

 

Diese gewaltigen Phrasen sind die Filetstücke des Buches:

„Der Sozialismus und die Seele des Menschen“

Man kann das Buch für unter 5 Euro finden.

Bleibt einem die Spucke weg!

Also mir erging es so ;P

Dear Freaks,

Indem man mutig ist, holt man den Mut in die Welt.

Indem man sein Inneres erkennt, fühlt man sich in sein Wesen ein.

Heutzutage bedeutet Mut nicht viel mehr als man Selbst zu sein.

Dieses Das, was Die da Freak nennen, ist das, was invariant schön ist.

An Jedem. An Allem. Am Selbst.

Formidable!

Etwas wundervolles in die Welt zu tragen, ist ein Akt der Schöpfung.

Sei es in Geburt eines Menschen, der die Welt verändert, indem er da ist.

Sei es in Geburt des Freaks, der in dir steckt.

Jeder ist ein Künstler & Jeder ist ein Freak.

Indem man ist, wirkt man.

Wirkmacht entsteht durch die Aktualität des Seins, dem wahren Ich entsprechend, der Welt gegenübergestellt, gesellt sich das natürliche Potenzial gen Realität und bricht sich Form bar jeder Vernunft. Denn diese gilt es Außen vorzulassen, nur Vertrauen gebietet dem Weg seine Richtung. Herzlichen Dank. It´s Ankh.

Wie willst du sein?

 

Frei & Beweglich

Schablonenhaft schauend,

ein Übergang geschaffend,

ohne zu haften auf Oberfläche oder Gegenstand.

Gedreht, bewegt ein ums andere mal,

Ausgeschnitten im Wesentlichen,

gestreckt für´s Sehendliche,

wird Spektrum zu Perspektive.

Sei´s drum, ist´s doch immer Restriktive.

 


 

Dieses „open minded“ was man immer auf Dating-App-Seiten liest, ist ja schon ganz schick. Wer ist das nicht – „open minded“. Offen für jede Menge Bullshit! Der tagtägliche Bullshit eben. Dummes Gelaber in Straßenbahnen, schmerzvolle Kurzschlüsse im Radio, penetrant riechende Deos und Parfüm von Vorübergehenden, verzweifelt wütende Blicke, die nichts mit einem Selbst zu tun haben, gleichgültige Fratzen, sich klein machende Menschen, die viel größer sind als sie wissen oder Ihnen wissen gemacht wird und zu allem Überfluss – MÜCKEN! Stirb. Stirb du blutsaugendes Mistvieh!

[Exkurs: Jeder erinnert sich an die paar Wochen Mückenplage in Halle. Jeder lebt im Kapitalismus. Jeder erinnert sich an die Bedingungen, die nötig waren, so viele Mücken ins Leben zu rufen. Keiner erinnert sich an die

BATSCH. Feste druff. Und nochmal. Sicher ist Sicher ist sicherlich ausreichend.

Also für was bist du so open?

Zufällig beobachteter Verlauf:

Blabla, Text, Moep, Blabla…

Pause.

Blabla.

Einer: Aha, ja blöd, dass du keine Zeit hast hier so vielen zu antworten, muss schon echt anstrengend für dich sein und dann bisher noch niemanden wirklich getroffen? puh, ja wow. Also ja genau, na so ein Stress. Ist aber auch hartes Business hier.

Eine: Mimimi. Pipi in den Augen.

Eine weiter: Ist aber auch keiner dabei bis jetzt der charmant und gebildet ist.

So laut lachendes Lachen wie nur möglich – aus dem nichts. Kurz und hart.

Einer: Was muss jemand deiner Meinung nach „haben“ oder sein damit du ihn als charmant und gebildet erkennst?

hochgezogene Augenbrauen – aus dem nichts.

Ich finde ja charmant, wenn man mutig genug ist mitten in der Bibliothek einen fahren zu lassen. Und dann noch überzeugt genug ist, einfach so weitermachen zu können als vorher.

Gebildet ist man durchaus, wenn man jeden Tag 20 Liegestütze stemmt.

 

Simmer open minded?

wichtig erscheint mir, dass der Filter stimmt und man den Mind auch mal zu machen kann. Also besser auch mal zuschließen. Nur den Schlüssel bitte behalten, um bei nächster Gelegenheit wieder aufschließen zu können, rein ins galaktische open minded – dort wo die Box nicht ist und die Funkunken sprießen, dort wo´sprudelt, erstarrt und fließt zugleich in unerdenklicher Farbelei.

Ist der Bullshit vorbeigeflitzt, gibbet galaktische Beats auf die Ohren.

Bumms.Plautz.Dring.Bling.Pong.

 

 

 

Warum gibt es nichts umsonst?

Faz – erklär mir die Welt !

TAZ Artikel Wirtschaften

„Wirtschaften heißt wählen“ ! heißt:“Alternativkosten“ heißt: „Opportunitätskosten“

Soso, der Unternehmer, die „Wirtschaft“ wählt also aus, entscheidet was mit der Arbeit des Menschen (Aufwand) und den Materialien entstehen soll.

„Mit eherner Gewissheit steht das Blech der Kühlerhaube eines straßentüchtigen Autos nicht mehr zur Verfügung, damit andere Hersteller daraus etwa Spielzeugautos bauen könnten. Und weil das so ist, gibt es nichts umsonst. Keine Straßenautos und keine Spielzeugautos. Und auch sonst nichts.“ (Frankfurter Allgemeine Artikel)

Das Gewordene ist geworden. Gewordenes wurde geformt. Geformt wurde durch was? Geformt wurde durch Arbeit(Mensch), Material und -> KreditGeld.

Verformte Erde durch etwas, das man Geld nennt, hinterlässt verbrannte Erde? Das Gewordene im Hier und Jetzt jenseits von Gut und Böse? Eine Form von Gewalt ist diesem Wirtschafts-Prozess inhärent. Was ist die Invariante? Die ZEIT.

Was tut die Gewalt, wie sieht sie aus diese Gewalt, die dem Prozess des Gewordenen inhärent ist? Sie drückt, sie presst hervor, verengt den Raum der Zukunft auf einen Tunnel ohne Sicht.

Kredit ist ein Versprechen auf Zukünftiges, auf später Gewordenes. Es vermittelt die Oikodizee.

[Oikodizee(oikos = „Haus“, „Hauswirtschaft“ und díke „Gerechtigkeit“) ist eine Begriffsschöpfung von Joseph Vogl. Der Begriff der Oikodizee bezieht sich auf die ökonomische Sphäre. Vogl beleuchtet in seinem Buch „Das Gespenst des Kapitals“ aus geisteswissenschaftlicher Sicht kritisch das wirtschaftliche und insbesondere das finanzwirtschaftliche System und beschreibt das Phantasma der Oikodizee.[1]

Oikodizee beschreibt die Vorstellung, dass trotz aller Krisen die Märkte ausgleichend, selbstregulierend und gerecht wirken. In Anlehnung an den Begriff der Unsichtbaren Hand, den Adam Smith prägte, drückt Oikodizee aus, dass die Wirtschaftsordnung als eine Art selbstregulierendes Naturgesetz fungiert und die individuellen und egoistischen Interessen zum Gemeinwohl den Markt ausgleichend beeinflussen.[2]

Die Oikodizee beschreibt zudem den immateriellen und imaginären Teil des Wirtschafts- und Finanzkosmos, den Ökonomen konstruieren und der erst seit der Aufhebung der Deckung von Warenwert zu Geldwert existiert. Damit ist im Begriff Oikodizee auch eine Kritik am bestehenden System enthalten. Es funktioniere, obwohl es zum Teil jeder materiellen Grundlage entbehre, weil die Menschen daran glauben. Jedoch nicht nur den Glauben, auch den Handel mit immateriellen Werten in der Finanzwirtschaft selbst setzt Vogl mit der Oikodizee in einen religiösen Kontext. Vogl lehnt sich damit an den im frühen 18. Jahrhundert von Gottfried Wilhelm Leibniz geprägten Begriff der Theodizee an, welcher die Rechtfertigung Gottes beschreibt.[3] Diese Denkschule geht davon aus, dass obwohl Gott allmächtig ist, er Leid und Übel zulässt. Denn letztendlich führen sie zum Wohle aller und sind somit gerechtfertigt. Damit ist Oikodizee eine Symbiose von wirtschaftswissenschaftlichen und religionswissenschaftlichen Begriffen und weist damit Parallelen zu der Ökonomie und religiösen Vorstellungen auf. (Wikipedia)]

 

Einmal Gewordenes ist nicht rückgängig zu machen, es ist irreversibel. Wen wundert´s, dass Wunder geschehen durch graue Herren Hände? Tipp, Tipp, Klick, Klick.

Eine theoretische Einhegung der Wirtschaftswissenschaften in unternehmerische Vernunft sowie eine praktische Umsetzung dieser „Rationalität“ durch trainierte Affe(n)ktierte produziert,-wie man so „schön“ sagt, einen Großteil unserer heutigen Welt.

Irreversibel einmal durch die Enge, einmal durch den Tunnel eröffnet ein breeites Feld für mathematische Genauigkeiten des Irrsinns, der sich dadruch tarnt, dass er formellen Beweis dafür liefert echt zu sein.

Zu welchem PREIS? Wer bezahlt die Alternativkosten dafür?

„Hinter jedem Preisschild im Schaufenster stehen die Wahlmöglichkeiten, auf die eine Gesellschaft verzichtet hat, um ebendieses Produkt zu erzeugen.“ (FAZ)

“ In den Wahlakten des Marktes setzt sich etwas anderes durch: die Entscheidungen, für die eine Gesellschaft den Alternativpreis zu zahlen bereit ist, der sich im Wettbewerb mit anderen Vorstellungen von wünschenswerter Mittelverwendung herausgebildet hat. Wenn Ressourcen versteigert werden, setzt sich ein Marktprozess in Gang. Dabei werden versuchsweise Preise aufgerufen. Am Ende aber wird der Preis gezahlt, der sich im Urteil des Meistbietenden durchsetzt. Das ist der jeweilige Alternativpreis. Der Meistbietende ist derjenige, der dafür einsteht, dass die allerhöchsten Alternativkosten für eine Ressourcenver(sch)wendung gedeckt sind. Eine Gesellschaft, die sich für die Bedarfsdeckung über den Markt entscheidet, hat daher kein Recht, ihm den Zugriff auf eine entsprechende Ressource zu verweigern.“

„Der Markt ist der Ort des Tausches von Gütern und Rechten, denen die Menschen einen Nutzen beimessen. Für Dinge, die nicht knapp sind, bilden sich keine Märkte. “


 

„Dem Ökonomen erscheint die Welt im Lichte der Knappheit. Das Licht weist den Weg zur Effizienz: Es geht darum, aus gegebenen Mitteln – oder auch aus Mitteln, die es noch nicht gibt – das zu machen, was den Menschen als das Wünschenswerteste erscheint. Auch in reichen Gesellschaften ist daher unabänderlich mit Knappheit zu rechnen. Ob arm oder reich: Es gilt, im Gedankenspiel der Wahlmöglichkeiten die Kosten gegen den Nutzen zu setzen und die Kosten- und Nutzenverhältnisse im Raum der Möglichkeiten zu nutzen.“ (FAZ)

Das Licht am Ende des Tunnels – Effizienz. Dort wollen sie alle hin. Einst sagte Jemand berühmtes ein Reicher passe nicht durchs Nadelöhr, dem Kamel ginge es anders. Die Dichter dichteten es um in Licht und Effizienz, es mache das Loch Größer und hindurch kämen nur die Größten. Ist das Licht Knappheit, bedeutet die Wahl immer vermessene Messung. Mit welchem Maßstab? Was ist wertvoll genug? Wert als ökonomische Kategorie? Dann ist Effizienz König und der Rest arm. Nur armseelig am Ende wer? Wer passt durch das Nadelöhr?

Vergisst das „Gedankenspiel der Wahlmöglichkeiten“ jene Möglichkeiten die sicht nicht durch ökonomische Sphäre beleuchten lassen, vergisst dieses Gedankenspiel jene Möglichkeiten, die sich nicht durch Kosten – und Nutzenverhältnisse bestimmen lassen, dann folgen diese Gedanken einer inhärenten Logik – Einer Logik der formvorgebenden Gewalt. Logisch nicht?

Vergessen und verloren gehen Alternativen.

Vergessen und verloren gehen vielfältige Ansätze.

Vergessen und verloren gehen Vorstellungskraft für mögliche gemeinnützige Lebenswelten.

Aus dem Auge verlieren darf man die Visionen nicht.

Oder geht kein Weg am System vorbei? Mittendurch? Mittendrin?

Es gibt kein richtiges Leben im Falschen? (Adorno)

Fluide Kraft der Vorstellung kann nur frei von voreingeengten Tunnelblicken fließen.

Form-vorstellend > Form-vorgebend

Formvorgebend

[Kondensat]

Eine Struktur kann einzelnen Teilen Gewalt antun, indem diese Struktur den einzelnen Teilen vorgibt, wie sie zu handeln haben, damit sie weiter kommen. Struktur baut Raum. Struktur ermöglicht.

Indem Kapitalismus den Ton vorgibt, das Hauptthema schreibt, zwingt es den Tönen die Spiel-Art auf. Es erzeugt Krach.

Wie klingt Ausbeutung, Verschmutzung, Räuberei als Tonus? Was schreibt Geschichte? Wieviel ist vorgedruckt? Aus was bestehen die Seiten? Happy End oder never ending Story?

Wie klingt eine Symphonie (von griechisch σύμφωνος sýmphōnos ‚zusammenklingend‘, ‚harmonisch‘, auch ital. Sinfonia)

?


Ist ein Kredit Formvorgebende Gewalt?

Man holt Zeit der Zukunft in die Gegenwart.

Durch Geld. Und Ziel.

Investition legt fest. Erstickt Alternativen. Denn sie ist formgebend.

Kredite sind mit Zinszahlungen verbunden. Es muss sich lohnen. Druckerhöhung.

Erwartung spielt mit der Gegenwart. Sie soll berechnet werden können. Risiken sollen eingedämmt werden, immerhin geht es ums ganze – ums Geld. Keine Frage.

Ein echter Unternehmer kann das trennen, so sagt die Konvention. Privat und geschäftlich. Ethik und Wirtschaft. Das war schon immer so. Ein Schelm wer anders denkt.

Formgebend okay. Aber Form-VOR-gebend? Was gibt die Wege im Raum vor?

Der Rahmen. Das Spiel. Die Regelform?

Kapital-ismus.

Das Suffix -ismus ist ein Mittel zur Wortbildung durch Ableitung (Derivation). Das entstandene Wort kann ein Abstraktum bezeichnen, oft ein Glaubenssystem, eine Lehre, eine Ideologie oder eine geistige Strömung in Geschichte, Wissenschaft oder Kunst. Es kann sowohl an Substantive (Alkohol-, Putsch-) angefügt werden als auch an Adjektive (sozial-, extrem-), wodurch dann gleichzeitig neue Adjektive auf die Endung -istisch entstehen.[1](Wikipedia)

Schränkt der Raum die Subjekte im handeln ein, indem er Kredite+Zins als Mittel erlaubt? Sind Kredite an sich nichts schlechtes, Zins schon? Ist es wichtig wer einen Kredit bekommt und für wieviel? Ist es wichtig wer Kredite vergeben darf? Ist das ein Geben und Nehmen? Wer nimmt wem wieviel ? Wieviel ist genug? Was ist Unfug?

Kredite sind dann Gewalt, wenn sie größtenteils dem Wachstum von Kapital dienen. Wenn sie den Akkumulationsprozess von Kapital in den Händen Weniger verstärken würden. Tun sie das? Wem dienen Kredite am meisten? Der Bank? Dem Volk? Dem Unternehmen? Der Wirtschaft?

Wer Kredit will, braucht Sicherheiten. Falls etwas schief läuft mit der Vision des Investments. Damit die Bank für Ihre Dienste belohnt wird. Immerhin geht sie Risiken ein, wenn sie einfach so Geld herausgibt. Welche Dienste? Was legitimiert die Bank Geld zu schöpfen? Wer sagt, dass es so laufen muss? Wer profitiert?

Wer ist Profi im Profitement?

 

 

 

 

Harmoniell

Ist Leidenschaft nicht auch das und besonders das, was man wirklich will, also was man beispielsweise machen will? Würde man vielen Menschen die Chance geben, einen Wunsch frei zu haben, den sie auf einem Wunschzettel notierten, müssten sie, würde man annehmen, tief in sich gehen. Was würden Sie aufschreiben?

Würde einem auffallen, dass die wenigsten das tun wollen/wuerden, für was sie eine Leidenschaft haben/hegen oder worauf ihre Neigung sie hinweist?

Also es ist doch sehr entscheidend, was dort auf diesem Wunschzettel stehen würde oder?

Was ist es, das dir heutzutage so viel Zeit nimmt, zu tun, was du eigentlich wirklich willst? Was willst du wirklich? Was wünschst du dir dir wirklich?

Wie entscheidet ein Großteil der Menschen heutzutage über die Art und Weise wie sie ihre Zeit verbringen?

Letztendlich fügt sich das Subjekt zu oft einem gefuehlt objektivem Zwang, der formvorgebend sein Schicksal bestimmt und die Gesellschaft zu grossen Teilen mitkreiert.

Ein Subjekt sollte in der Lage sein, den Raum der es umgibt, zu krümmen. Ein Subjekt kann die Realität biegen, indem es denkt, fühlt und entschieden handelt.

Ein Raum bestimmt die Richtungen in denen sich das Subjekt bewegen kann. Der „Raum“ legt also Alternativen fest, eröffnet Wegen die Gangbarkeit oder verengt/sperrt Zugänge, schafft Bedingungen.

Beides wirkt IN-einanderüber.

Lässt Mensch zu, dass der ihn umgebende Raum ihm Gewalt antut, so hat er sich diese Wände selbst geschaffen. Zu aller Traurigkeit dieses Vorgangs ermuntert die Tatsache, dass Menschengemachtes nicht frei von Fehlern ist, korrigiert, verändert, umgewandelt werden kann. Was ist die elementare Voraussetzung für Veränderung? Erkennen, dass sie nötig ist. Erkennen der Notwendigkeit, viel Licht ins Dunkel bringen. Dann? Ein Zuerkennengeben der Möglichkeiten ist auch Aufgabe der Kunst, nicht? Sich über die Zustände zu erheben, ermöglicht ein Neuausrichten. Die Richtungen, die bis dato nur in der Imagio, in der Fantasie erhalten sind, bieten Anreicherung zur Umsetzung. Realität wird bestenfalls das, worauf sich einige viele geeinigt haben. Schlechtestenfalls, worauf sich einige wenige haben verblenden lassen. Anreichern kann Kunst leisten über Lyrik, Malerei, Tanz, Theater, Plastik, Musik und alles was Reich an wertvoller Antithese zur Gesellschaft ist. Denkt der Kunstschaffende die Gesellschaft im Material nicht mit, wird seine Autonomie im Kunstwerk zur Farse. Kunst hat die Aufgabe den Glanz der Utopie und wenn es nur für einen Moment ist, aufblitzen zu lassen.

 

*

Hinzu kommen Regeln, Kompositionen also Formgesetz – das Formierende Prinzip, WIE wird geformt – das ästhetische Moment der Form, lässt sich nicht alleine auf das Material reduzieren.

Dis-Harmonie – dem Material wird etwas angetan.

Harmonie – das Material erklingt auf „natürliche“ Weise. Es wird ihm nichts angetan, höchstens Bedingung geschaffen.


Welcher Korpus verschafft der Melodie zum Klang, nicht zum Krach oder Erschlaffen?

Welche Musik entlockt dem Tanz rhythmische Bewegung, kein Getolpere ooer Randale?

Welches Orchester muss zusammenkommen, damit ein Konzert ertönt, wozu alle ihren Tanz finden können?


 

 

schön

Mir wurde gesagt, dass mein „schön“ schön klingt.

Ich konnte nie sagen, was schön jetzt eigentlich genau sei. Eine Empfindung?

Etwas das man erkennen kann, wenn man an der richtigen Stelle hinschaut?

Ist es das was man Ästhetik nennt?

Leichthin wird diese Ästhetik als philosophische Kategorie eingeordnet. Sie ist Übermittlung von Kunst zu Begriff. Ein Begreifenkönnen dessen was einen ergreift.

Schön.

Nicht ganz Kunst also, gar keine im Grunde. Eher eine Sichtweise, eine philosophische. Eine technische Feinheit im sich bewusst machen von etwas nicht Eindeutigem. Etwas den Rätselcharakter Einordnendes.

 

Weil das KW die Wahrheit nicht ausdrücken kann in Worten, geht es bei der Ästhetik darum, zu begreifen was uns ergreift. (T.W.Adorno)

 

ART                 Form in allen Varianten des Möglichen. Etwas Materielles.

&     Anschauung mit allen Sinnen, elementar für Ästhetik. Etwas Zwischenweltliches.

Weise             Begriffe sind elementar für Philosophieren. Etwas Geistiges.

 

Liebung

Liebe ist keine Relation. Liebe ist. Liebe als Grundlage alles Seienden.

Ihr könnt den Kommunismus heute schon haben.

Liebe als Grundlage verstanden, enthebt jegliches ökonomische Prinzip seiner Allein und überhaupt Vorherrschaft. Es gibt kein Primat außer der Liebe.

Seelisch sind wir alle. Seelisch verbunden sind wir alle. Aller Verschleierung, Verirrung und Verwirrung zum trotz endet naturwissenschaftliches Verständnis bei der Liebe, denn Natur ist Liebe und umgedreht. Liebe ist lebendig und Grundlegendes Prinzip. Entartungen gibt es natürlicher Weise. Harmonie ist wohl ihre strahlendste Instanz. Sie trägt gold und grün und schwingt am tiefsten. So tief, dass alles andere, was versucht sie zu verschmutzen, zu vergiften oder versucht mit ihrem Ballast zu ihr vorzudringen, unweigerlich erstickt wird von schimmernden Tönen. Wo findet man Liebe in Reinheit in der Realität? Ihre wahrste Un-Form findet sich im Kapitalismus, der Geld gegen Liebe ausspielt, sie mancherorts zur Ware macht. Wo findet man Liebe? Wahre Freundschaft ist wohl eines der transformierendsten, schöpferischsten, schenkendsten Beziehungen, die einem Menschen möglich sind einzugehen. Freundschaft ist bereinigt von Verlangen und Begierde, einfach aus dem Grund, weil ihr nichts hinzuzufügen ist. Freundschaft mit dem Partner ist ebenso möglich. Man löscht gemeinsam seine Gelüste, Begierden und Leidenschaften, zumindest hat man sich darauf geeinigt. Wahre Partnerschaften sind die, die nach der Trennung auf freundschaftliche Weise fortbestehen können. Warum? Weil sie nicht zum Zwecke der BEdürfnisbefriedigung und der Leidenschaften schlechthin geführt wurden. Sie waren sich selbst genug und sind es immer noch. Nur haben sie Dinge geändert, sind hinzugekommen. Ein ganz normaler Prozess der Natur. Harmonisch Zusammensein bedeutet keineswegs Ehe, ja noch nicht einmal Partnerschaft. Harmonie kann fortdauern in bloßer Verständigung im Sinne einer Freundschaft. Liebe lässt keine Abhängigketen entstehen, im Gegenteil, ersiees fördert den gemeinsamen Austausch sowie das Loslassen in Verbundenheit.

Auch für die Gesellschaft als Ganzes sind Ehen da Gefängnisse, die Wachstum und Austausch verindern? Grenzen Sie den Erlebnishorizont und Denkhorizont beider Individuen nicht ein, indem Moment, in dem diese als Ein Gestrüpp von eingesperrten Leidenschaften, von oftmals unterdrückten Leidenschaften, daherkommen?

Eine Ehe, die 25 jahre hält und nach langer Quälerei ihr Ende findet, in der sich nach einem Jahr die Eheschließenden wieder annähern und freundschaftlich, gemeinsam einen Garten betreiben, was sagt dies über Jene Menschen aus? Sie sind dem Gefängnis ihres eigenen Vertrages entflohen und haben damit zu mehr Glück in Freiheit für sich gefunden. Freiehit in der Liebe.

Kann eine Gesellschaft, die sich vertraglich durch Institutionen und Gewohnheiten gefesselt hat, die Scheidung einreichen und ihren Garten wieder gemeinsam betreiben, zum Wohle aller?

Wer macht den ersten Schritt?

Wie sieht ein gutes Leben aus?